Dienstag, 25. Juni 2013

Beim schlauen Schwager zu Gast

Letztes Wochenende waren wir bei meinem Schwager und seiner Familie zu Gast. Ich durfte mein Weihnachtsgeschenk einlösen, was folgendes war: Ich kreiere das Menü und koche in seiner Küche, er assistiert und bezahlt – womit sich der schlaue Schwager, kein Verächter der guten Küche, wohl gleich ein wenig mitbeschenkte :-).

Lamm mit Kräuterkruste
Die Kräuter im Garten gedeihen und ich entschied mich für Lamm mit Kräuterkruste zum Hauptgang. Die Kräuterbutter bereiteten wir schon in der Vorwoche zu. 


Dazu holten wir viel frische Kräuter im Garten wie Petersilie, Schnittlauch, Liebstöckel, Thymian, Majoran und Rosmarin. 


Im Cutter zerkleinerten wir alles zusammen mit Zwiebeln, Knoblauch, Chili und hartem Brot. Wir gaben noch etwas Olivenöl und ein gutes Stück Butter dazu und würzten es mit Kräutersalz, etwas Kurkuma und Pfeffer. 


Dann formten wir die Masse auf Frischhaltefolie zu einer Rolle und streuten etwas Puderzucker darüber, um der Kräuterbutter ein wenig die Schärfe zu nehmen, da zuviel Chili.


Die Kräuterbutter lagerten wir bis zur Verwendung im Tiefkühler.


Das Fleisch brateten wir erst kräftig an, würzten es mit Salz und Pfeffer und bestrichen es dann mit der Gewürzpaste. 


Dann kam es für einige Minuten unter den Grill.



Serviert wurde es zusammen mit Ratatouille und Couscous.


Als Vorspeise bereiteten wir Salade Nicoles zu, mit frischem Thunfisch und einem Thon Espuma.


Als Nachspeise gab es eine Tarte aux Chocolate mit Himbeercreme. Auch die Kinder fanden das Sonntagsmenü Rock n' Roll. Wir genossen es alle sehr zu Gast zu sein. Was für eine herrliche Weihnachtsidee mitten im Sommer – wirklich ein schlauer Schwager ;-).


Donnerstag, 20. Juni 2013

Keine Kleinigkeiten


“Wem Mutter Natur ein Gärtchen gibt und Rosen,
dem gibt sie auch Raupen und Blattläuse,
damit er’s verlernt, sich über Kleinigkeiten zu entrüsten.”

Wilhelm Busch (1832-1908)


Gleichzeitig mit diesen Zitat von Wilhelm Busch traf ich auf Ausführungen zum Thema Kleinigkeiten. Es klang so: "Lassen Sie sich nicht durch Kleinigkeiten und unwichtige Ablenkungen von Ihrem Hauptziel abbringen... Lernen Sie sich aufs Wesentliche zu konzentrieren, später haben Sie immer noch Zeit für den Rest". Kombiniert mit Buschs Zitat bedeutet dies wohl: Mit allen Kräften gegen Raupen und Blattläuse ankämpfen.

Dies haben wir bisher nicht gemacht. Beim "wir" haperte es schon. Bin ich doch ein(e) Lonely Warrior was die Verteidigung der Rosen betrifft. Niemand sonst fühlt sich für diese Ecke des Gartens verantwortlich. Meine Armee bestand dann auch nur aus fünf geschlüpften Marienkäfer, die aber ganze Arbeit leisteten. Sie frassen sich der Pflanze entlang, mussten bei der Anzahl Gegner einige Male innehalten und verdauen, blieben jedoch bis zur letzten Blattlaus.


Ich setzte einmal eine Brennnessel-/Schachtelhalm-Brühe auf, um die Pflanzen widerstandsfähiger zu machen. Ein Biogarten ist zuweilen teuer, aufwändig und auch eklig. Die Zutaten bestellte ich bei Biogarten.ch.
Brennessel-/Schachtelhalm-Brühe wird nach 24 Stunden ruhen während
20 langen Minuten abgekocht.

Meistens herrschte aber einseitiger Waffenstillstand. Raupen wurden öfters nicht gleich eingesammelt und waren am nächsten Tag nicht mehr an derselben Stelle anzutreffen. Mitgespielt hat sicher auch Feldforschung und "Gwunder" zu was nun Blattläuse und Raupen wirklich fähig sind. Fazit: zum mehr als Kleinigkeiten.








Gleichzeitig konnten sie aber den meisten Blüten nichts anhaben, welche sich dieser Tage in voller Pracht und mit wohlriechendem Duft präsentieren. Die grosse kurze Kleingärtnerin kommentiert den Rosenduft mit "wia a Creme".








Und was sonst gerade auch Freude macht:








Dienstag, 18. Juni 2013

Kühlend und belebend

Der Sommer ist endlich da. Dies gleich mit einer Hitzewelle, die uns hier in Zürich Temperaturen bis 34 Grad beschert. Wir schätzen einmal mehr unser 200 Quadratmeter Refugium: Im Gegensatz zur Stadt gibt es hier nur minimale Asphaltflächen, die Wärme speichern. Der Pflaumenbaum und unser Gartenhäuschen spenden Schatten. Und aus der marokkanische Minze lässt sich herrlich kühlende und belebende Limonade machen.

Minze-Limonade
Dazu pressen wir frischen Zitronensaft aus zwei bis drei Zitronen. Geben drei EL oder nach Geschmack Zucker hinzu. Der Minzepflanze entnehmen wir vier Stengel, wovon wir einen auf die Seite legen zu Deko-Zwecken. 


Die Blätter der anderen drei Stengel stampfen wir ein wenig mit Zitronensaft und Zucker. 


Nun füllen wir das Gefäss mit Wasser auf und stellen es mindestens 30 Minuten im Kühlschrank kühl.


Die Minze wirkt nicht nur kühlend und belebend. Wer unter Stress steht und viel arbeiten muss, leidet häufig auch unter Magen-Darm-Beschwerden. Auch hier hilft die Minze, denn deren ätherisches Öl wirkt krampflösend, antibakteriell und antiviral und lindert übrigens auch Kopfschmerzen.




Donnerstag, 6. Juni 2013

Erste Aufzuchtserfolge

Der gestrige Tag war herrlich: Die Temperaturen kletterten endlich wieder auf über 20 Grad. Und der erste Marienkäfer liess sein Larven-Dasein hinter sich. Er schlüpfte. Zuerst war er tatsächlich ganz gelb, wie ich es auf Youtube gesehen hatte. Kurze Zeit später zeigten sich zwei Punkte auf dem Rücken und dann wurde dieser von Stunde zu Stunde roter. Noch vor wenigen Tagen dachte ich, dass ich nie mehr Larven kaufen werde - lieber gleich sieben Franken mehr bezahlen und dafür 25 Marienkäfer geliefert zu erhalten. Jetzt wo ich die gesamte Entwicklung des Marienkäfers im Gefäss-Kino quasi von der ersten Reihe aus beobachten konnte, muss ich schon sagen, die 30 Franken haben sich gelohnt, wirklich eindrücklich. Den verbleibenden Larven nach werden in den nächsten Tagen nochmals drei Marienkäfer schlüpfen. Alle vier werden wohl weiter reisen, da die Blattläuse noch nicht in unseren Garten zurück gekehrt sind. 



Im Garten zeigen sich dieser Tage weitere Erfolge: Die ersten Mara-des-Bois-Erdbeeren sind reif und schmecken herrlich. Auch die Walderdbeeren Alexandria sind äusserst aromatisch, ja wie gezuckert. Ob unser Urteil wohl objektiv ist? Schwierig zu sagen, nachdem wir die Pflänzchen gehegt und gepflegt haben.



Gehegt und gepflegt haben wir während knapp zwei Wochen auch über 160 Pflänzchen in unserer Stadtwohnung:



Als die Eisheiligen gemäss Kalender vorbei gewesen wären, tauchte ja das Thermometer. Parat zum aussäen hatten wir Ringelblumen, Sonnenblumen und Papierblumen. Da deren Keimtemperatur jedoch 15 Grad beträgt, haben wir sie während zwei Wochen in der Wohnung keimen lassen. Gestern siedelten wir sie dann um in den Garten und bedeckten sie vorerst noch mit einem Vlies.


Auch den Dahlien wollten wir einen guten Start ermöglichen und pflanzten sie noch vor den Eisheiligen ins Frühbeet. Dort ging es ihnen gut, bis sich eine Schnecke zu ihnen gesellte und sich wohl im Paradies wähnte, aber gleich im hohen Bogen wieder rausflog. Die Dahlien stiessen bald an der Decke an. Zusammen mit der grossen kurzen Kleingärtnerin suchten wir geeignete Plätze für die sechs Dahlien. Als Hommage an Lisas Mohnblume erhielt auch die eine Dahlie einen Steinkreis.



Als erfolgreich kann unsere Tomatenaufzucht dieses Jahr nicht bezeichnet werden. Die ersten hatten zu dunkel und streckten sich zu gierig nach dem Licht. Die nächsten verloren wir aufgrund fehlender Übung beim Pikieren. Einige überstanden den Einsturz unseres Terrassengewächshaus nicht oder wurden von Kinderhändchen ausgebuddelt. Von den ursprünglich 40 Pflänzchen schafften es nur sechs in das Setzlingsalter, davon lieferten wir zwei ins Appenzellerland.


Definitiv die Kategorie "Erfolg" fallen unsere ersten Salatköpfe. Die wurden gross ohne jegliches Schneckenkorn, worauf wir stolz sind. 


Ob dieses Jahr die Pflaumen ein Erfolg werden, zeigt sich erst in ein paar Wochen. 





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